Bayerischer Fleischerverbandstag in Nürnberg

Bayerischer Fleischerverbandstag in Nürnberg

Nürnberg-Fürth- Juni 2018- Metzger aus dem gesamten Freistaat trafen sich in Nürnberg zu Ihrer Verbandstagung. Im Mittelpunkt standen neben den politischen und verbandsinternen Themen natürlich auch Ehrungen langjährig engagierter Obermeister. Eingeladen hatte die Metzgerinnung Mittelfranken Mitte nach Nürnberg. Der 70. Bayerische Fleischerverbandstag hatte mit einem Arbeitskreis zum Thema „Energiekosten senken" begonnen. Den festlichen Teil des Abend läuteten die mittelfränkischen Metzger mit einem Gottesdienst ein. Bei einem entspannten Festabend mit Fußballspiel starteten die Genusshandwerker in das Verbandstagswochenende.

Landesinnungsmeister Konrad Ammon forderte im politischen Teil seiner Rede die „Leistungsträger der Gesellschaft - und nichts anderes sind wir" zu entlasten. Die finanziellen Spielräume, die durch die gute konjunkturelle Lage entstanden sind, gelte es nun zu nutzen. Weiterhin thematisierte er die Thematik der Ferkelkastration und machte auf die Folgen der Ebermast für das Metzgerhandwerk aufmerksam. Auch die geplanten Dieselfahrverbote in den Innenstädten sowie die Ausweitung der Tachographenpflicht auf Fahrzeuge zwischen 2,4 und 3,5 Tonnen sprach er an. Enormer Handlungsbedarf bestehe in der Energiepolitik. Trotz diverser Reformen des sogenannten EEG (Erneuerbare Energien Gesetz) forderte er den Abbau von Wettbewerbsverzerrungen zu Lasten der kleinen und mittleren Unternehmen und verwies auf das entsprechende Positionspapier der bayerischen Ernährungshandwerke.
„Wir werden uns wehren", unterstrich Konrad Ammon, der betonte die Handwerksthemen auch in den Landtagswahlkampf zu tragen. Als Beispiele nannte er neben den allgemeinen bürokratischen Belastungen die Dokumentationspflichten beim Mindestlohn, den wieder in den Fokus rückenden Internetpranger oder die Diskussion um die Nationale Verordnung zu Salz-/Fett- und Zuckergehalt.
„Wir müssen der Politik klar machen, dass wir als Metzgermeister in die Wurstküche und nicht auf den Bürostuhl gehören", so Ammon. Hierzu brauche das Bayerische Fleischerhandwerk Stärke. Jeder einzelne Betrieb, jede Innung und der Verband seien wichtige Bausteine dieser Stärke.
„Auch wenn die politischen Ziele nicht immer erreicht werden, können wir Entwürfe abmildern oder Regelungen erträglicher machen. Dafür kämpfen wir vom Verbandsvorstand mit den Mitarbeitern der Geschäftsstelle", so der Landesinnungsmeister.
Dr. Alexander Fink stellte im Anschluss mögliche Zukunftsszenarien der handwerklichen Metzgereien vor und zeigte Wege und Möglichkeiten der Positionierung und Differenzierung auf.