Azubis und Meister aus Fürther Metzgereien zeigten bei Berufsbildungsmesse in Nürnberg ihr Können

Nürnberg/Fürth (pr) - Wer kann anderen Jugendlichen die Vorzüge eines Berufes besser nahebringen als ein gleichaltriger Azubi? Über 20 Fleischer- und Fachverkaufs-Lehrlinge aus dem Beruflichen Schulzentrum Fürth nutzten diese Chance, um bei der Messe „Berufsbildung 2012" in Nürnberg auf ihre Art den Nachwuchsmangel in ihrer Branche zu bekämpfen - mit vier Tagen „Handwerk live" in einer Gläsernen Wurstküche vor 66.252 Besuchern aus ganz Bayern (83 Prozent davon Schülerinnen und Schüler).

Und dabei waren die von erfahrenen Meistern aus den Fleischer-Innungen Fürth, Erlangen und Mittelfranken-Süd angeleiteten Azubis in guter Gesellschaft: 279 Aussteller (Einzelbetriebe ebenso wie Verbände, Ministerien, Organisationen) präsentierten in vier Hallen auf gut 40.000 qm Fläche hautnahe, praktische Infos zu fast 400 Berufsbildern. Dieser im dreijährigen Rhythmus stattfindende Treffpunkt der Aus- und Weiterbildung stand unter dem Motto „Find heraus, was in dir steckt" und lockte Berufsabgänger z.B. mit einem „Speed Dating", bei dem sie verschiedene Vorstellungsgespräche für Ausbildungsplätze im Schnellverfahren durchliefen.

Welche Anforderungen in Berufen vom Altenpfleger bis zum Zupfinstrumentenbauer warten, konnten Jugendliche in dem bunten Berufs-Info-Markt in den Hallen 7A, 7, 8 und 9 erfahren. Ausbilder und Personalfachleute gaben Tipps zu Bewerbungsunterlagen und -gesprächen sowie zum richtigen Auftreten.
Bei den Metzgern in der Handwerker-Halle 9 konnten Interessierte bei Live-Produktion die Tätigkeiten in der Wurstküche und hinter der Theke im „Fleischer-Fachgeschäft" kennenlernen. Hier stellten die Fleischer-Azubis mit ihren Berufsschullehrern Bernd Schmitt (Fürth) und Oskar Wölfl (Weißenburg) Bratwürste, Leberkäse, Currywurst, „Metzger-Burger" aus reinem Rindfleisch und Pizzabrötchen her, die die angehenden Fleischerei-Fachverkäuferinnen neben herzhaften Sandwiches unters hungrige Volk brachten. Letztere demonstrierten dem staunenden Publikum auch die Herstellung feiner Wurst- und Käseplatten sowie Kanapees. Insgesamt über 60 Azubis - auch aus der Berufsschule Weißenburg - und Metzgermeister (unter ihnen der Fürther Obermeister Konrad Ammon jun.) waren bei der Imageaktion tatkräftig im Einsatz.

Auf eine Aktion auf der benachbarten Show-Bühne verzichteten die Metzger diesmal. Dafür kam ein Team von „Handwerkskammer-TV" in die Wurstküche, interviewte und filmte das Team an Kutter, Füller, Brühkessel und Theke bei der Arbeit. Das Ganze wurde direkt in die Halle übertragen. Auf Großbildschirmen zeigte man auch Werbefilme über die beiden Lehrberufe im „f".

Stefan Ulbricht, Pressereferent des Fleischerverbandes Bayern, gab zudem Auskunft über die Berufe im „f", vermittelte Kontaktadressen und verteilte „going future"-Flyer zur näheren Info. Sein Fazit: Die konkreten Nachfragen zu Ausbildungschancen seien im Vergleich zur letzten Messe 2010 stark gestiegen - vor allem von jungen Damen, die ggf. Metzger werden wollen. Und viele junge Leute hätten am Imbiss nach Angeboten ohne Schweinefleisch gefragt; angesichts vieler Kunden mit Migrationshintergrund und muslimischem Glauben ein Trend, dem sich das „f" stellen müsse.
Backofen, Wolf & Co. für den Messetrubel stellte die Nürnberger Genossenschaft Evenord zur Verfügung; die Mietberufskleidungsfirma Boco sorgte für ein einheitliches Outfit der Handwerker. Ein möglicher Erlös aus dem Imbissverkauf (voraussichtlich 600 bis 800 Euro) soll den Berufsschulen Fürth und Weißenburg zur Finanzierung von Wettbewerbsteilnahmen zufließen.

Lob für ihren Einsatz erhielten alle aktiv an der Messe Beteiligten von Bayerns Arbeitsministerion Christine Haderthauer. Sie betonte: „Nur wenn wir in unsere Jugendlichen investieren, können wir die Wettbewerbsfähigkeit unserer Wirtschaft, die niedrige Arbeitslosenquote und die hohe Standortattraktivität Bayerns auch zukünftig erhalten. Denn unsere Azubis von heute sind die Fachkräfte von morgen."