Edle Genüsse an der Plattenschau 2019

Feine Platten, tolle Deko: die stolzen Azubis aus fünf mittelfränkischen Innungen mit Konrad Ammon, OStD Wilfried Rost, Max Ammon, Markus Braun und Thomas Frauenknecht (v.l.).

Fürth (pr) - 21 Fleischerei-Fachverkaufs-Azubis aus Mittelfranken gestalteten zum Lehrabschluss in der Berufsschule Fürth eine tolle Plattenschau 2019. Mit tollen Ideen nahmen 21 Auszubildende aus den Fleischer-Innungen Mittelfranken-Mitte, Neustadt/Aisch-Bad Windsheim, Erlangen, Mittelfranken-Süd und Ansbach bei einer Plattenschau anlässlich ihrer praktischen Lehrlingsprüfung ihr Publikum mit auf eine kulinarische Entdeckungsreise.

Den anwesenden Eltern, Freunde, Lehrer und Ausbilder staunten nicht schlecht, was die angehenden Fachverkäufer/innen da auf Tischen von gut 25 Metern Länge in der Berufsschule B1 in Fürth zauberten. Und welch originelle Themen sich mit Schinken, Kanapees, Fingerfood und Geschenkkörben verwirklichen lassen. Zum Beispiel ein Urlaubsgruß in meerblauen Farben mit grünen und schwarzen Oliven, Seehunden und einem Leuchtturm als Deko - oder eine „Geschenkidee Hawaii" samt Platte in Surfbrett-Form und feinen Spinat-Lachs-Röllchen, verziert mit Sonnenschirmchen, grüner Palme und bunten Blättern.Dass die Genüsse des Fleischerhandwerks auch etwas für Verliebte sind, machte eine Teilnehmerin mit einer Komposition mit Rosenblättern und Häppchen in Herzform deutlich. Ein anderer verzierte seine hochwertige Präsentation des Feinsten aus dem „f" mit Pikkolo-Flasche und Sektkelchen, ein weiterer mit Casino-Utensilien wie Spielkarten und Chips.

Bis zu acht Sorten Schinken arrangierten 15 junge Damen und sechs Nachwuchs-Fachverkäufer mit viel Fingerspitzengefühl auf Silber- oder Schieferplatten und dekorierten sie mit handgeschnitzten Röschen aus Rettich, Krönchen aus Radieschen oder appetitlichen Garnituren aus Erd- und Blaubeeren, Physalis oder Salatblättchen. Großes Lob aus berufenem Munde erhielt zum Beispiel Vanessa Prahl (19), die ihre Lehre in der Metzgerei Karl Holch in Ansbach absolviert hat. „Ich habe selten so eine filigran gelegte Platte gesehen", kommentierte Max Ammon, Lehrlingswart der Innung Mittelfranken-Mitte.

An Ideenreichtum standen ihr ihre Kollegen nicht nach: Ob kulinarische Botschaften aus mediterranen Regionen mit Peperoni und Garnelen, zwei- oder dreistöckige Kanapees mit Wurst und Käse, leckere Wraps mit Fleisch- oder Lachsfüllung, Löffel mit Kaviarsnacks oder süße Verführungen wie Schichtdesserts im Glas mit Erd- oder Johannisbeere on top - die Junghandwerker zeigten ihre ganze Kunst. Ihre Tische verschönerten sie fantasievoll mit Pflanzen und Kerzen oder sorgten mit frischem Obst und Stückchen von Gurke, Möhre oder Granatapfel für ebenso attraktive wie appetitliche Farbtupfer. Ihr berufliches Know-how erhielten sie nicht nur in der Fürther Berufsschule, sondern auch in ihren Ausbildungsbetrieben - klassische Handwerksbetriebe, aber auch Handelsunternehmen mit Metzgertheke.

Dass die Lehrlinge auf ihre Arbeiten stolz sein durften, attestierte ihnen Kreishandwerks- und Metzger-Obermeister Konrad Ammon jun. Dabei sei der Beruf des Fleischerei-Fachverkäufer/in kein einfacher, sondern ein kreativer, und der Gesellenbrief das ideale Fundament für die künftige Karriere. In drei Jahren harter Ausbildung hätten die Prüflinge jahrzehntelang erprobte Methoden und Geräte kennengelernt, müssten aber stets offen bleiben für Neues. Nun gelte es, die berufliche Zukunft zu gestalten und das Leben selbst in die Hand zu nehmen, betonte Bayerns Landesinnungsmeister der Fleischer. Die Chancen dafür stünden bestens: „Tüchtige Praktiker wie Sie sind heute überall gefragt!"

Fürths Bürgermeister Markus Braun gratulierte zu der schönen Präsentation, die die ganze Kreativität, Individualität und das Können des Handwerks zeige. Wie der Fachverkaufs-Nachwuchs ein Grundnahrungsmittel veredeln könne, sei beeindruckend. Er bestätigte: „Sie sind jetzt begehrte Fachkräfte, die Betriebe setzen auf Sie."

OStD Wilfried Rost, Leiter des Beruflichen Schulzentrums Fürth, lobte die Schautische als Zeichen von „Handwerk mit Herz und Köpfchen". Die Azubis hätten sich zu echten Fachleuten mit profundem Wissen von Aufschnitt bis Schäufele entwickelt. Er bedauerte den enormen Einbruch der Lehrlingszahlen: Früher habe man 40-50 Fleischerei-Fachverkaufs-Azubis im Jahr beschult und verabschiedet. Leider fehle dem Beruf die verdiente Wertschätzung, obwohl er mit Bereichen wie Catering und Partyservice vielseitig und modern sei wie kaum ein anderer.

Prüfungsausschussvorsitzender Thomas Frauenknecht würdigte die praktischen Leistungen der Azubis und nannte sie einen Beleg für die hohe Qualitätsorientierung im Fleischerhandwerk. Das war zugleich der Anfang vom Ende für die vielbestaunten Platten: Die Gäste durften das Büfett stürmen und all die Leckereien verzehren.

Fotos: PR