Fleischer-Innung vor 100.000 Zuschauern

Fürth (pr) - Handwerker sind „harte Hunde": Trotz dunkler Wolken und kühler Temperaturen beteiligte sich auch heuer die Fleischer-Innung Mittelfranken-Mitte am traditionellen Erntedank-Festzug und holte sich von 100.000 Zuschauern am Straßenrand wohlverdienten Applaus ab. Zum 17. Mal wurde der Festzug vom Bayerischen Fernsehen eineinhalb Stunden lang „live" übertragen wurde.

Die örtliche Metzgerschaft stellte mit fast 60 Mitgliedern der fusionierten Fleischer-Innung „Mittelfranken-Mitte" und des Fleischergehilfenvereins Fürth, Metzgersenioren und -frauen eine stattliche Gruppe. Sie erinnerten daran, dass jedes „f" eine feine Adresse ist, an die 135-jährige Tradition der Innung und das „Fleisch der kurzen Wege" aus örtlicher Schlachtung. Apropos: Der 1991 eröffnete Metzgerschlachthof im Stadtteil Burgfarrnbach sponserte den großen Auftritt der Innungsmitglieder in einheitlich weißem Outfit. Blickfang war ihr liebevoll mit grünen Girlanden und Blumen geschmückter Festwagen, gezogen von zwei langmähnigen Rheinischen Kaltblütern, auf der Ladefläche ein künstlerisch kunterbunt bemaltes (Kunststoff-)Rind. Auch kulinarisch ließen sich die Metzger nichts nachsagen: Ihre Damen und ihr Nachwuchs verteilten gut 10.000 Wiener und Roh-Würstchen an die hungrigen Schaulustigen am Straßenrand.

Bei all dem befand man sich in guter Gesellschaft: 94 Gruppen, Kapellen und Spielmannszüge mit zusammen über 3000 Teilnehmern paradierten quer durch die Stadt. Das Großereignis, 1817 erstmals durchgeführt (und mit der Kärwa Teil des „immateriellen Weltkulturerbes" der Unesco), lockte heuer sogar Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) an, der mit Fürths OB Dr. Thomas Jung (SPD) in einer Kutsche zur Ehrentribüne führ. Also auch in politischer Hinsicht ein ideales Forum für die Innungen, auf die wirtschaftliche Bedeutung ihrer Betriebe und deren große Beschäftigungs- und Ausbildungsleistung hinzuweisen.

Die Resonanz stimmte jedenfalls - zahllose Kunden am Straßenrand suchten „ihre" Handwerkerfamilie und winkten ihr begeistert zu. Und am Fernsehbildschirm waren die Zuschauer deutschlandweit live dabei. KHM Konrad Ammon findet: „Ein solches Event ist doch ein Traum, um unsere Handwerksberufe mal wieder in der Öffentlichkeit zu zeigen. Wer da nicht dabei ist, ist selbst schuld!"

Fotos: KHS