Fürther Handwerk pflanzt 1500 Bäume

Nahmen das neu bepflanzte Waldstück in Augenschein: Kreishandwerksmeister Konrad  Ammon (6.v.l.), stv. Landrat Franz X. Forman (8.v.l.), KHS-Geschäftsführer Thomas Mörtel  (9.v.l.) und Bürgermeister Bernd Obst (7.v.r.) mit Projektunterstützern.

„C02-Ausgleichsprojekt" erfolgreich: 2500 qm neuer Wald bei Cadolzburg - 14.550 Euro gespendet

Fürth (pr) - Hainbuche, Douglasie, Rotbuche, Stiel- und Traubeneiche: Mit Baumsorten wie diesen entsteht nördlich der Egersdorfer Waldsiedlung bei Cadolzburg auf 2500 qm Fläche ein neuer, „klimafester" Wald. Was hier wächst und gedeiht, ist nicht nur ein zukunftsweisendes forstwirtschaftliches, sondern auch ein vorbildliches gemeinnütziges Modellprojekt des Fürther Handwerks. Auf Initiative der Kreishandwerkerschaft (KHS) Fürth Stadt und Land spendeten Betriebe 14.550 Euro und ermöglichten so die Auspflanzung von
1500 Setzlingen.


„Das Fürther Handwerk forstet auf", war die Umwelt-Aktion überschrieben, deren Erfolg in dieser Woche bei einer Ortsbegehung im Cadolzburger Wald besichtigt wurde. Die im Frühjahr 2021 von der Forstverwaltung gepflanzten Bäumchen sind bereits 50-60 cm groß, der feuchte Sommer 2021 förderte ihr Wachstum. Gegen Wildverbiss ist das Gelände nahe eines Wanderweges und eines romantischen Weihers eingezäumt. Eine große Schautafel informiert über die finanziellen Unterstützer: 43 Handwerksbetriebe, elf Innungen (Metzger, Bäcker, Bau, Friseure, Maler/Lackierer, Metall, Ofenbauer, Präzisionswerkzeugmechaniker, Schreiner, Schuhmacher, Drechsler) und eine Fürther Baugenossenschaft.


Friseur-Obermeister Christian Hertlein (Oberasbach) hatte 2020 die Idee zu dem Projekt. Ziel: In der Debatte um den Klimaschutz anpacken statt nur zu reden und die „Verwurzelung" des Handwerks in der Region mit jungen Bäumen symbolisieren. Bei den Handwerkskollegen lief er damit offene Türen ein. In Gesprächen mit Stadt und Forstbehörde erfuhr Hertlein, dass eine Aufforstung komplett neuen Waldes nicht möglich sei - wohl aber die Erneuerung „kaputter" Flächen. Das ausgewählte Waldstück, ehemals Eigentum von UNICEF, gehört der Gemeinde und wurde 2017 vom Sommersturm „Kolle" durch Windbruch stark geschädigt. In der Folge organisierte KHS-Geschäftsführer Thomas Mörtel das „CO2-Ausgleichsprojekt" und bot den Innungsbetrieben je nach ihrer Mitarbeiterzahl Zertifikate im Wert von 150-600 Euro zur Zeichnung an - entsprechend den Kosten für 18-72 Setzlinge, Einpflanzen, Schutz und Pflege. Es wurde ein entsprechendes Logo in Auftrag gegeben, ein Prospekt, Aufkleber und repräsentative Urkunden, mit denen die Teilnehmer auf ihrer Homepage, ihrem Auto
oder ihrem Schaufenster für die Aktion werben können. „1500 Bäume sichern 969 Tonnen CO2. In einer Zeit zunehmenden Klimawandels schenken sie nicht nur gute und reine Luft zum Atmen, sie binden auch Feuchtigkeit in der Erde, reduzieren Überschwemmungen und Bodenerosion", so Mörtel. Der Corona-Pandemie fiel leider das Vorhaben zum Opfer, neben Lokalpolitikern und den Baumspendern selbst auch Berufsschulklassen bei der Bepflanzung helfen zu lassen, um der jungen Generation so einen praktischen Lerneffekt und Umweltverständnis zu vermitteln. Der Verkauf der Zertifikate lief laut Mörtel super; seines Wissens ist die Aufforstungsaktion des Fürther Handwerks bisher die einzige ihrer Art in Deutschland.


Lob für das lebendige Ergebnis spendeten nun vor Ort etliche Funktionsträger - unter ihnen Kreishandwerksmeister Konrad Ammon jun. (Burgfarrnbach), der ehemalige Revierförster Raymund Filmer und seine Nachfolgerin Miriam Reingruber, Vertreter von Landwirtschaftsamt und Kommunen. Cadolzburgs Bürgermeister Bernd Obst dankte für die Wahl seiner Gemeinde für das nachhaltige Projekt und die gute Zusammenarbeit mit der KHS. Er hofft auf Nachahmer, denn naturnahe Waldbewirtschaftung sichere generationenübergreifend auch den wertvollen und regional hergestellten Rohstoff Holz. Franz X. Formann, stv. Landrat des Landkreises Fürth, hob die wichtige Rolle der Wälder als CO2-Speicher hervor. Daneben seien sie als Lebensraum, Erholungsort, Arbeitsplatz und Rohstoffreservoir von ökologischer, gesellschaftlicher und wirtschaftlicher Bedeutung. Angesichts dessen seien Aufforstungsinitiativen wie die des Fürther Handwerks überaus begrüßenswert.

BUs:
Nahmen das neu bepflanzte Waldstück in Augenschein: Kreishandwerksmeister Konrad Ammon (6.v.l.), stv. Landrat Franz X. Forman (8.v.l.), KHS-Geschäftsführer Thomas Mörtel (9.v.l.) und Bürgermeister Bernd Obst (7.v.r.) mit Projektunterstützern.

Auf einer Schautafel sind die beteiligten Spender aufgelistet.

Fotos: KHS