Fürther Schlachthof investiert kräftig

Der Schlachthof Fürth (im Bild die Grobzerlegung von Schweinen) schreibt seit seiner Gründung schwarze Zahlen und soll 2020 mit Millionenaufwand weiter modernisiert werden.

Cadolzburg (pr) - Dank vieler neuer Kunden hat der Metzgerschlachthof Fürth im Jahr 2018 die Zahl der Schweineschlachtungen auf 50 210 (2017: 41 448) erhöht und seinen Gewinn auf 49 904 Euro (35 451 Euro) gesteigert. Für 2020 plant man hohe Investitionen, bei denen auch dem Tierschutz hohes Augenmerk gelten soll. Auf 5 Mio. Euro beziffert Geschäftsführer Konrad Ammon jun. Maßnahmen wie die Vergrößerung der Stallflächen und der Kühlräume oder eine neue Zufahrt für Viehtransporter von Norden (Veitsbronner Straße). Sein Credo: „Wir müssen in die Zukunft schauen und denken."

Wie Ammon bei der Jahreshauptversammlung der Schlachthof Betriebs-GmbH in der Gaststätte „Zur Friedenseiche" in Cadolzburg mitteilte, stieg der Umsatz 2018 um 15 Prozent auf 851 700 Euro (2017: 745 337). Die Zahl der Rinderschlachtungen in der 1990/91 gebauten Anlage ging leicht auf 3642 (3737) zurück, die der Schafe auf 1575 (1617). Weil Tierschutz für Verbraucher und Überwachungsbehörden immer wichtiger wird, wies der Geschäftsführer auf die Einhaltung der strengen Vorgaben hin, die von der Anlieferung bis zur Schlachtung durch 16 Kameras überwacht werden. Wer da nicht mitziehe, werde ggf. von der Schlachtung in Fürth ausgeschlossen, denn er gefährde die Reputation des Metzgerschlachthofs und aller gut 85 Schlachtbetriebe. Die zeitweise Schließung von Schlachtstätten in Tauberbischofsheim und Fürstenfeldbruck seien warnende Beispiele.

„Unser Schlachthof ist gegenüber Banken komplett schuldenfrei!" freut sich der Burgfarrnbacher Metzger. Auf den neuerlichen Jahresüberschuss könne man stolz sein, müsse aber auch weiterhin versuchen, die Kosten im Rahmen zu halten.

Mit 99 Gesellschaftern ist die Schlachthof Betriebs-GmbH die größte GmbH im Bereich Fürth. Um für die notwendigen Modernisierungsinvestitionen liquide zu bleiben, beschlossen die gut 25 Anwesenden auf Vorschlag von Beiratsvorsitzendem Bernd Wehr, den Jahresüberschuss nicht auszuschütten, sondern als Gewinnvortrag und Eigenkapital im Betrieb zu belassen.

Dass nach der Schließung mehrerer Schlachthöfe in der Region (zuletzt der in Lauf) auch größere Betriebe und Filialmetzger den Weg zur Schlachtung nach Fürth gefunden haben, spiegelte sich in der Neuwahl des siebenköpfigen GmbH-Beirates wider: Neu gewählt wurden Willibald Nießlbeck (Berg) und der ehemalige Obermeister der Fleischer-Innung Lauf-Hersbruck, Manfred Weber (Lauf). Bestätigt wurden neben Bernd Wehr Gerhard Bickel, Lorenz Winkler, Karl-Heinz Holch, Stefan Gänsler sowie Stefan Emmert als Vertreter der Fleischer-Innung Mittelfranken-Mitte. Dieter Sperber ist als Betriebsleiter kooptiertes Mitglied.

Wichtig für die Zukunft des Schlachthofes nannte Konrad Ammon eine baldige Verlängerung des bis 2041 laufenden Erbpachtvertrages mit der Stadt Fürth auf 70 Jahre. Nur dann lasse sich die durch einen Fach-Architekten geplante Schlachthof-Erweiterung wirtschaftlich kalkulieren. Die umfasst u.a. eine Verdoppelung der Stallflächen, ein neues Kühlhaus mit kostensparendem, umweltfreundlicherem Kühlsystem und die Neuorganisation von Anlieferung und Abholung durch kreisförmige Verkehrsführung. Wichtig sei, schon im Vorfeld alle zuständigen Behörden z.B. wegen der Vorgaben zu Immissionsschutz / Brandschutz / Umweltverträglichkeit einzubeziehen; so hofft man auf schnellere Baugenehmigungen.

Positiv betrachtet der Schlachthof-Chef, der auch als Ober- und Bayerns Landesinnungsmeister der Metzger fungiert, den Start ins neue Jahr: Das Betriebsergebnis stieg von Januar bis Juni 2019 im Vergleich zu 2018 von 8150 auf 42 615 Euro, die Schlachtzahlen kletterten bei Schweinen von 20 137 auf 28 544 Tiere, bei Rindern von 1736 auf 1833 und bei Schafen von 926 auf 987.

www.schlachthof-fuerth.de


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