Innungsmitglied Georg Wiesneth ist „Schmankerlkönig“

Innungsmitglied Georg Wiesneth ist Schmankerlkönig

Nürnberg (buc) - Wer macht die beste Stadtwurst? Mit dieser Frage verband die Handwerkskammer für Mittelfranken ihren 6. Schmankerlmarkt und die Wahl ihres „Schmankerlkönigs" 2019. Dabei feierte Georg Wiesneth,
Innungsmitglied der Fleischer-Innung Mfr.-Mitte einen umjubelten Doppelsieg: Der Metzgermeister aus Simmelsdorf überzeugte mit einer rot geräucherten Stadtwurst und einem exotischen „Stadtwurst-Curry" nicht nur die vierköpfige Jury, sondern wurde von tausenden Besuchern auf dem Hauptmarkt zudem mit dem Publikumspreis bedacht.

„Bleiben Sie dabei und unterstützen Sie die Handwerksbetriebe!" rief der mit Krone und rotem Umhang geadelte Handwerker bei der Siegerehrung der Menge zu. Der 50-Jährige hat einst in der Metzgerei Dinkler in Mistendorf gelernt und 1990 in Augsburg seine Meisterprüfung abgelegt. Vor 15 Jahren gab er den stationären Verkauf auf und verlegte sich ganz aufs Mobilgeschäft: Von Dienstag bis Donnerstag ist er im 50-km-Radius um den Betriebssitz Simmelsdorf (wo er und Gattin Claudia auch Partyservice und Catering anbieten) mit seinem „Frimobil" unterwegs, von Lauf über Nürnberg und Fürth bis Erlangen. Seine Ware produziert er teils selbst, teils liefert ein Metzgerkollege aus Bamberg zu - exakt nach den in der Familie Wiesneth überlieferten Rezepturen. Und das Geheimnis seiner preisgekrönten Stadtwurst? „Das verrate ich meinem Sohn erst, wenn er das Geschäft übernimmt", schmunzelte der frisch gebackene Schmankerlkönig. Sein 19-jähriger Filius Dennis absolviert derzeit seinen Meisterkurs in Augsburg.

In Nürnberg präsentierte sich das Mitglied der Fleischer-Innung Mittelfranken-Mitte übrigens nicht wie die Konkurrenten in einem hölzernen Marktstand, sondern kam mit seiner mobilen Fleischerei - samt Komplettangebot von Aufschnitt bis Dosenwurst. Im Mittelpunkt des Interesses stand dabei sein erst zwei Wochen zuvor entwickeltes Stadtwurst-Papaya-Curry. Nach Art eines Chutney enthält es neben Stadtwurst-Scheiben eine Sauce aus Tomaten, Paprika, Ananas, Papaya, Kokos und Curry. „Absolut lecker und ideal zum Beispiel als Pastasauce", hieß es aus der Metzgerfamilie.

Insgesamt sieben Metzgereien nahmen mit je einer geräucherten und einer Kreativ-Stadtwurst am Wettbewerb teil - neben dem Sieger die Betriebe Weinmann (Bechhofen), Herrler (Greding), Trumpp (Schillingsfürst), Seefried (Roßtal), Wechsler (Spalt) und Rösch (Neustadt/Aisch). Sie tischten unter anderem innovative Varianten mit Chili & Cheese, mit grünem Spargel & Limone, mit Bärlauch, mit Nüssen und Kümmel sowie einen „Stadtwurst-Burger" mit süßem Senf auf.

Von all dem ließ sich die Jury überzeugen, zu der neben Metzgermeister Max Gruber (Großweingarten) HWK-Präsident Thomas Pirner, HWK-Hauptgeschäftsführer Prof. Dr. Elmar Forster und Jana Wuzer, Bundessiegerin der Fleischerei-Fachverkäuferinnen 2016, gehörten. „Da schmeckt man die Handwerkskunst" befand Pirner, für den der Titel des „Schmankerlkönigs" längst starken Markenwert mit Kundenpotenzial hat. Und Gruber warb bei der Bevölkerung für solch individuelle, handgemachte Erzeugnisse: „Kauft bei Eurem Metzger - helft mit, diese Vielfalt zu erhalten!"

Damit war man in bester Gesellschaft: Mehr als 40 Lebensmittelhandwerker (elf Metzger, zwölf Brauer, zehn Bäcker, sieben Konditoren und zwei Speiseeishersteller) aus der Region präsentierten und verkauften unter dem Motto „Handwerk und Genuss" ihre leckeren Produkte an begeisterte Besucher. Die fleischliche Palette reichte dabei von Fränkischen Bratwürsten im Bändeldarm (Metzgerei „Bratwurst 89", Gunzenhausen) über Whisky-Salami und „Bierhäxle" (Schlegels Genuss-Manufaktur, Dachsbach) bis zu Sauren Zipfeln und Feuerwurst (Metzgerei Eiden, Gunzenhausen). Georg Haller aus Erlangen-Büchenbach, nach eigenen Angaben letzter Pferdemetzger Nordbayerns, und Partnerin Isolde Fraunholz lockten interessierte Kunden mit herzhaften Spezialitäten wie einem rohen Pferdeschinken mit Gewürznoten von Knoblauch und Wacholder.