Bundestagskandidaten treffen Fürther Handwerksvertreter

Fürth, 28. Mai 2013- Die Jahreshauptversammlung der Kreishandwerkerschaft Fürth begann mit einer Podiumsdiskussion. Staatssekretär Christian Schmidt, MdB, Uwe Kekeritz, MdB, Martin Burkert MdB in Vertretung des verhinderten Fürther Bundestagskandidat Carsten Träger und Franz Fleischer, Bundestagskandidat der FDP diskutierten im Seminarraum mit Vertretern verschiedenster Handwerksinnungen und mit Heinrich Mosler, Präsident der Handwerkskammer für Mittelfranken. Zudem konnte Kreishandwerksmeister Konrad Ammon den Landtagsabgeordneten Horst Arnold unter den Gästen begrüßen.

Staatssekretär Christian Schmidt, CSU, stellte kurz seine primären Ziele für die kommende Legislaturperiode vor. Das im Handwerk leidige Thema der Vorfälligkeit der Sozialversicherungsbeiträge bei Lohnabrechnungen soll lt. Schmidt von der CSU in das Wahlprogramm aufgenommen werden. Lediglich die CDU konnte sich dazu noch nicht entschließen. Die Freizügigkeit Arbeitsuchender in Europa und das EU-Recht stoßen hinsichtlich leistungsgerechter Bezahlung lt. Schmidt an ihre Grenzen und es müssen dringendst Lösungen erarbeitet werden.

Uwe Kekeritz von den Grünen sprach sich schwerpunktmäßig für die Stärkung des Mittelstandes aus."Mittelstand ist die Basis einer funktionierenden Gesellschaft", so Kekeritz. Er stehe auch für eine Steuerreform, die Reiche nicht mehr bevorzugen und Geringverdiener nicht mehr benachteiligen solle.
Franz Fleischer, FDP, trug das Bundeswahlprogramm der FDP vor, welches unter anderem die Reduzierung der EEG-Umlage beinhaltet.
Martin Burkert, SPD, kritisierte, dass das „Tariftreuegesetz" in ganz Deutschland gelte, nur nicht in Bayern. Zudem stehe er bei 7 Mio prekäre Beschäftigungsverhältnisse für die Einführung eines flächendeckenden Mindestlohnes von 8,50 €.

Präsident Heinrich Mosler gab zu Bedenken, dass ein Stundenlohn von 8,50 € regional nicht ausreichen werden, um davon leben zu können. „Die flächendeckende Mindestlohneinführung ist kein Problemlöser", so Mosler.

Kreishandwerksmeister Konrad Ammon kritisierte: „ Es ist skandalös, dass z.B. osteuropäische Lohnschlächter in Großschlachthöfen zu „Billigstpreisen" arbeiten, feste Arbeitsplätze vor Ort dadurch verloren gehen, und diese bei Arbeitsunfällen mit deutschen Berufsgenossenschaftsbeiträgen versorgt werden, in die diese Arbeiter jedoch keinen Cent einbezahlen müssen.

Nach etwa zwei Stunden ging die rege Diskussion zu Ende, die unter anderem auch das Für und Wider einer PKW-Maut oder die Einführung von Mindestqualifikationsnachweisen zum Eintrag in B1-Handwerksberufe (z.B. Fliesenleger) der Handwerksrolle beinhaltete.