Fürths Kreishandwerksmeister Konrad Ammon spricht 34 Auszubildende aus acht Berufen frei

Den erfolgreichen Auszubildenden gratulierten u.a. KHM Konrad Ammon, stv. KHM Heinz Hufnagel und HWK-Vize Christian Sendelbeck (links, von vorn).

Den erfolgreichen Auszubildenden gratulierten u.a. KHM Konrad Ammon, stv. KHM Heinz Hufnagel und HWK-Vize Christian Sendelbeck (links, von vorn).

Fürth (pr) - „Willkommen in der Branche der Macher und der Berufe, die glücklich machen", begrüßte der Fürther Kreishandwerksmeister Konrad Ammon 34 junge Leute, die nach drei Jahren Ausbildung ihre Abschlussprüfungen 2024 in acht Handwerksberufen bestanden haben. Er sprach sie bei einer Feier vor gut 150 Gästen im Fürther Kulturforum von den Lehrlingspflichten frei und erhob sie in den Gesellenstand. „Freie Platzwahl" gab Ammon den Nachwuchskräften als Motto für die Zukunft vor - denn in den Betrieben warteten neben freien Stellen auch Karrierechancen als Meister, Ausbilder, Filialleiter oder Inhaber.

Ihren Lehrabschluss durften 21 Nachwuchshandwerker und 13 -handwerkerinnen bejubeln. Die größten Berufsgruppen waren der Fleischerei-Fachverkauf mit zehn erfolgreichen Prüflingen, die Maler und Lackierer mit acht sowie die Maurer mit fünf Absolventen. Freigesprochen wurden je drei Prüflinge im Bäckerei-Fachverkauf und im Maßschuhmacherhandwerk (Prüfungsbester: Gerd-Felix Adler, Pfaffenweiler; Ausbildungsbetrieb: Schuh- und Lederwerkstatt Rebecca Posselt, Staufen im Breisgau), zwei Fleischer und zwei Zimmerer (Prüfungsbester: Sebastian Schweiger, Veitsbronn; Zimmerei Dachsel, Veitsbronn) sowie ein Bäcker.

Ihnen allen zollte Konrad Ammon Anerkennung für ihre Ausdauer und Leistungsbereitschaft und versicherte: „Im Handwerk sind viele Plätze für Sie reserviert - und schlechte gibt es da nicht." Scherzhaft mahnte der Burgfarrnbacher Metzgermeister: „Hören Sie nicht auf den Platzanweiser, sondern lassen Sie sich beraten und treffen Sie selbst die Wahl." Wichtig sei dabei nicht nur das Gehalt, sondern auch die Zufriedenheit und persönliche Vorlieben.

Der Redner appellierte, neugierig zu bleiben und im Berufsleben auch der Weiterbildung einen festen Platz zu geben. Das öffne die Türen für eine Karriere, z.B. mit einem Studium oder der Übernahme eines der 500.000 Betriebe, in denen in naher Zukunft ein Generationswechsel ansteht. Die Chancen auf die „besten Plätze" am Arbeitsmarkt seien derzeit so gut wie nie. Der Kreishandwerksmeister mahnte, das neu erworbene Fachwissen an die nächste Azubi-Generation weiterzugeben. Seine Festrede schloss mit dem Satz: „Gott schütze das ehrbare Handwerk."

Kreishandwerkerschafts-Geschäftsführer Thomas Mörtel zitierte Ex-US-Präsident Barack Obama: „Wer den richtigen Weg geht, wird auch Erfolg haben." Das werde den Junghandwerkern zweifellos gelingen. Im Interview gratulierten Praktiker den Jugendlichen zu ihrer Leistung. Christian Sendelbeck (Fürth), Vizepräsident der Handwerkskammer für Mittelfranken, lobte, die jungen Leute hätten vielen Politikern schon etwas voraus - eine abgeschlossene Ausbildung. Und sie seien als LI, „lebende Intelligenz", wichtiger als KI. Als Entscheider könnten sie den künftigen Wandel in Technik und Gesellschaft aktiv mitgestalten und Verantwortung übernehmen. Er empfahl bei Fragen zu künftigen Jobs den Kontakt mit Innung, KHS oder HWK.

Metzgermeister und Stadtrat Max Ammon (Burgfarrnbach), wies darauf hin, dass in Bayern inzwischen nicht nur ein Studium, sondern auch die Meisterausbildung kostenlos sei. Das Handwerk, jahrzehntelang belächelt, sei heute eine geschätzte und gesuchte Branche.

Dies bestätigte Ralf Dambier, Leiter des Beruflichen Schulzentrums Fürth, gelernter Koch und Fleischer: Die Wertschätzung der Gesellschaft sei gestiegen - und für jeden persönlich bedeute eine handwerkliche Ausbildung lebenslange Sicherheit und Unabhängigkeit. Seine Kollegin Janne Petter, Fachbereichsleiterin für die Bäcker- und Metzgereiausbildung, gratulierte den Junggesellen zu ihrem Durchhaltevermögen über drei Jahre - das sei heute leider keine Selbstverständlichkeit mehr. Vorschlägen einer Lehrzeitverkürzung auf zwei Jahre erteilte Bäckermeisterin und Fachlehrerin Michaela von Wittke angesichts der Vielfalt der Inhalte von Deko bis Verkauf eine Absage.

Auch Junggesellen kamen zu Wort: Kevin Fejzic aus Zirndorf hat nach Beginn eines Jura-Studiums eine (verkürzte) Ausbildung zum Maler in der Firma von Christian Portzky in Fürth absolviert und freute sich über die tägliche Abwechslung. Und: „Man sieht, was man geschafft hat." Er bildet sich bereits zum Meister weiter. Sein Chef nennt die Azubi-Suche immer noch schwierig, trotz vielfältiger und spannender Berufsinhalte.

Lars Rappsilber (Langenzenn) absolvierte seine Lehre als Maurer im Betrieb seines Vaters Jörg und fand es interessant, so viele Kunden kennenzulernen und flexibel ihre Wünsche umzusetzen. Er will künftig weiter als Geselle arbeiten und sich später evtl. zum Meister weiterbilden.

Die KHS-Spitze und die Obermeister der Innungen überreichten den Freigesprochenen ihre Gesellenbriefe. Das Rock-Duo „u.nite akustik" umrahmte die Feier musikalisch, Artist und Comedian Markus Just sorgte für humorvolle Jonglage-Einlagen und eine Laser-Tanzshow.

BUs: Den erfolgreichen Auszubildenden gratulierten u.a. KHM Konrad Ammon, stv. KHM Heinz Hufnagel und HWK-Vize Christian Sendelbeck (links, von vorn).

Foto: PR