Kreishandwerkerschaft Fuerth feiert 24 Jungmeister in Schloss Burgfarrnbach

HWK-Präsident Thomas Pirner (hinten, 5.v.r.), Markus Braun (9.v.r.), Konrad Ammon jun. (13.v.r.), Matthias Dießl (11.v.r.) und viele weitere Ehrengäste gratulierten den 24 Jungmeistern zur bestandenen Prüfung.

Fürth (pr) - Das Fürther Handwerk ist stolz auf seinen Nachwuchs: 24 junge Leute aus Betrieben in Stadt und Landkreis unterzogen sich im Jahr 2019 den Mühen mehrmonatiger Vorbereitungskurse und hohem Prüfungsstress und erhielten als Lohn für ihren erfolgreichen Abschluss den Meistertitel. Bei einer Festveranstaltung vor über 100 Gästen im Schloss Burgfarrnbach attestierte ihnen Mittelfrankens Handwerkskammer-Präsident Thomas Pirner beste Zukunftschancen: „Sie sind die Elite des Handwerks und als Fachkräfte extrem gesucht."

Die Jungmeister kamen aus elf Gewerken, wobei die die Elektrotechniker (sieben) und Kraftfahrzeugtechniker (sechs) dominierten. Allen gratulierte der Festredner zum Erfolg im Karriereweg vom Lehrling bis zum Meister: „Sie haben gezeigt, dass Sie Ihr Handwerk wirklich beherrschen!" Er dankte Eltern, Freunden und Ausbildern für die Unterstützung und gab in einer vermutlich noch auf mehrere Jahre boomenden Handwerkskonjunktur die Selbstständigkeit als lohnendes Ziel vor. Als große Zukunftsherausforderung nannte Pirner die Digitalisierung, die enormes Tempo aufnehme und auch dem Handwerk in Bereichen von Datenschutz bis Cyber-Kriminalität viel abverlange. In puncto Fachkräftemangel rief er den Meisternachwuchs auf, Stolz auf den Beruf zu zeigen, Impulse und Fachwissen an die nächsten Generationen weiterzugeben. Die Politik mahnte er, den „Bürokratiewahnsinn" abzubauen; er schrecke viele potenzielle Nachfolger von Betriebsgründung oder -übernahme ab.

In Anwesenheit zahlreicher Ehrengäste wie MdL Petra Guttenberger (CSU), MdL Horst Arnold (SPD) und MdL Barbara Fuchs (Grüne) bekräftigte Thomas Mörtel, die erfolgreichen Meisterprüfungs-Absolventen hätten aufs richtige Pferd gesetzt. Der Geschäftsführer der Kreishandwerkerschaft Fürth scherzte: Auch wenn für Fürths Fußballer die Meisterschaft in weiter Ferne sei - den 24 geehrten Handwerkern könne diesen Titel keiner mehr nehmen.

Fürths Bürgermeister Markus Braun nannte den Meisterbrief „einen Schatzbrief, eine Wertanlage und ein Dokument Ihres beruflichen Erfolges". Er erinnerte an die Quelle-Pleite vor zehn Jahren und lobte die kleinen und mittleren Unternehmen für ihre Hilfe bei der Bewältigung der Krise. Über 10.000 Jobs entstanden neu in der Stadt, statt befürchteter 16 Prozent liege die Arbeitslosigkeit bei 4,7 Prozent. Das Gewerbesteueraufkommen stieg von 35 auf 70 Mio. Euro. Das Handwerk sei das Rückgrat der Wirtschaft, Ausbildungslokomotive und Beschäftigungsgarant; hier werde soziale Verantwortung gelebt und Integration verwirklicht. Wenn die Jungmeister dessen klassische Tugenden wie Verlässlichkeit und Kundennähe bewahrten, brauche ihnen trotz des Digitalisierungs-Trends nicht um ihre Zukunft bange sein, denn: „Wenn der Wasserhahn tropft, dann hilft einem das Internet nicht!"

Landrat Matthias Dießl bestätigte die guten Karrierechancen angesichts einer Arbeitslosenquote von nur 2,5 Prozent im Landkreis. Ca. 1600 Handwerksbetriebe seien hier ein starker wirtschaftlicher Anker, verlässliche Arbeitgeber und sorgten für Lebensqualität: „Ohne Sie wäre unser Leben nicht so komfortabel" - von hochwertigen Nahrungsmitteln über eine schöne Frisur bis zur Unterstützung in Haus, Garten und Mobilität. Zudem bringe das regional verwurzelte Handwerk Leben und Arbeit zusammen, ohne große Pendlerströme. Dießl rief die jungen Meister auf, ihre hohe Qualifikation sinnvoll einzusetzen und die Zukunft von Stadt und Landkreis mitzugestalten. Er hoffe, viele von ihnen künftig als Unternehmer wiederzusehen.

Thomas Pirner, der Fürther Kreishandwerksmeister Konrad Ammon jun. und die Bürgermeister der Städte und Gemeinden überreichten gemeinsam folgenden Handwerkern ihre Meisterbriefe: Markus Hein (Installateur und Heizungsbauer) aus Langenzenn, David Gorican (Elektrotechniker) und Christian Hack (Kfz-Techniker) aus Oberasbach, Eleni Saindi (Friseurin) aus Puschendorf, Benjamin Eder (Elektrotechniker) aus Roßtal, Stefan Scharf (Elektrotechniker) aus Seukendorf, Pascal Schneider (Elektrotechniker) aus Stein, Benjamin Mangholz (Schreiner) aus Tuchenbach, Marcel Moser (Kfz-Techniker) aus Wilhermsdorf, Dario Franz (Maler und Lackierer) und Christian Kinder (Kälteanlagenbauer) aus Zirndorf, Sebastian Feulner, Savas Aydogan, Anil Aydogan, Andreas Wieczorek (alle Kfz-Techniker), Dominik Heis, Wadim Polster, Uwe Schenker (alle Elektrotechniker), Florian Hochreuther (Kälteanlagenbauer), Michael Janz (Galvaniseur), Fabian Meier (Maler und Lackierer), Frederik Schneider (Feinwerkmechaniker) und Tayfun Tuncer (Gebäudereiniger) aus Fürth sowie Daniel Fuchs (Fleischer) aus Nürnberg.

Der Sänger und Gitarrist Peter Geyer (Ansbach) alias „pez" umrahmte mit mehreren vielbeklatschten Stücken die Feier, die für Meister und Gäste mit einem von der Kreishandwerkerschaft spendierten Imbiss ausklang.

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