Kulinarische Traumreise von Franken bis Brasilien

Feine Platten, tolle Deko: die stolzen Azubis aus fünf mittelfränkischen Innungen mit Thomas Frauenknecht, OStD Wilfried Rost, Konrad Ammon (v.l.) und Max Ammon (6.v.l.).

Fürth- Juli 2018 (pr) - Zehn Fleischerei-Fachverkaufs-Azubis aus Mittelfranken gestalteten eine tolle Plattenschau zum Lehrabschluss in der Berufsschule Fürth. Sechs verschiedene Schinkensorten, fein gerollt und auf einer Silberplatte platziert, verziert mit handgeschnitzten Fruchtkrönchen, drumherum Weintrauben, feine Käsehäppchen, Mangos, edle Zigarren und die Nationalflagge Brasiliens als Tischdecke: Mit tollen Ideen wie diesem südamerikanischen Arrangement nahmen zehn Auszubildende aus den Fleischer-Innungen „Mittelfranken-Mitte" (Fürth und Nürnberg), Neustadt/Aisch-Bad Windsheim, Erlangen, Mittelfranken-Süd und Ansbach bei einer Plattenschau anlässlich ihrer praktischen Lehrlingsprüfung ihr Publikum mit auf eine kulinarische Weltreise.
Die anwesenden Eltern, Freunde, Lehrer und Ausbilder staunten nicht schlecht, was die angehenden Fachverkäufer/innen da auf Tischen von gut 15 Metern Länge in der Berufsschule B1 in Fürth zauberten.

Dass die Lehrlinge auf ihre Arbeiten stolz sein durften, attestierte ihnen Kreishandwerks- und Metzger-Obermeister Konrad Ammon jun. Dabei sei der Beruf des Fleischerei-Fachverkäufer/in kein einfacher, sondern ein kreativer, und der Gesellenbrief das ideale Fundament für die künftige Karriere. In drei Jahren harter Ausbildung hätten die Prüflinge jahrzehntelang erprobte Methoden und Geräte kennengelernt, müssten aber stets offen bleiben für Neues. „Nur die Besten erreichen die von den immer anspruchsvolleren Kunden geforderte Qualität", betonte Bayerns Landesinnungsmeister der Fleischer. Nun gelte es, die berufliche Zukunft zu gestalten und das Leben selbst in die Hand zu nehmen. Die Chancen dafür seien bestens. „Tüchtige Praktiker wie Sie sind heute überall gefragt", so Ammon.
In Vertretung von Fürths Bürgermeister Markus Braun gratulierte Stadtrat und Metzgermeister Max Ammon zu der schönen Präsentation, die die ganze Kreativität, Individualität und das Können des Handwerks zeige.
OStD Wilfried Rost, Leiter des Beruflichen Schulzentrums Fürth und bekennender „Nicht-Vegetarier", bestätigte den enormen Einbruch der Lehrlingszahlen: Früher habe man pro Jahr 40-50 Fleischerei-Fachverkaufs-Azubis beschult und verabschiedet. Anscheinend fehle dem Beruf die verdiente Wertschätzung. Und das, obwohl er mit Bereichen wie Catering und Partyservice so vielseitig und modern sei.
Prüfungsausschussvorsitzender Thomas Frauenknecht würdigte die praktischen Prüfungsleistungen der Auszubildenden und nannte sie ein „wunderbares Zeugnis unseres Berufsstandes". Das war zugleich der Anfang vom Ende für die vielbestaunten Platten: Die Gäste durften das Büfett stürmen und all die Leckereien verzehren. Der Lehrlingswart der Innung „Mittelfranken-Mitte" bedauerte den akuten Nachwuchsmangel; früher habe allein die Innung Fürth 20 Fachverkaufs-Lehrlinge gestellt. Aber: Der Beruf sei keine „aussterbende Spezies", sondern werde weiterhin dringend gebraucht.