Sandra Miethsam „Meisterfrau des Jahres“

Konrad Ammon jun., Heinrich Mosler (v.r.) und Hans-Jürgen Hartmann (r.) gratulierten Sandra Miethsam zum Titel „Meisterfrau des Jahres“ in Mittelfranken.

Fürth/Großhabersdorf (khs) - Als einzige Handwerkskammer in Deutschland verleiht die HWK für Mittelfranken jährlich den Titel „Meisterfrau des Jahres". 2014 wurde damit Sandra Miethsam, gelernte Verwaltungsangestellte und Bäckerei-Fachverkäuferin, bedacht. Die 42-jährige Gattin von Bäckermeister Georg Miethsam aus Großhabersdorf ist ein Multitalent zwischen Büro und Backstube und zudem Mutter von drei Kindern. Hier lesen Sie mehr.

Eine Urkunde und einen Scheck über 1500 Euro erhielt Sandra Miethsam bereits bei einer offiziellen Feier der HWK - jetzt überreichten ihr im Schloss in Fürth-Burgfarrnbach HWK-Präsident Heinrich Mosler, der Fürther Kreishandwerksmeister Konrad Ammon jun. und Bäcker-Obermeister Hans-Jürgen Hartmann neben einem Blumenstrauß noch zwei Eintrittskarten für den von den Nürnberger Bäckern und Metzgern organisierten „Ball der Genüsse" am 31. Januar 2015.

Ammon definierte die Rolle einer Meisterfrau als „Verkaufs- und Finanzchefin, Chefsekretärin, Babysitter, Ehe- und Hausfrau in Personalunion". Sandra Miethsam sei da ein Musterbeispiel: Obwohl selbst keine Bäckermeisterin, helfe sie in der Produktion aus, kümmere sich um das Büro, die 45 Mitarbeiter, das Marketing und vieles mehr.

Über ein Nachqualifizierungsprogramm habe sie 2012 mit über 40 Jahren noch mal die Schulbank gedrückt und ihre Ausbildung im Fachverkauf als Innungsbeste abgeschlossen. Zudem führe sie einen Fünf-Personen-Haushalt und engagiere sich im Gewerbeverband Großhabersdorf. Heuer sei die frühere Faschingsprinzessin in der Karnevalszeit nebenbei noch als Hofdame des örtlichen Prinzenpaares aktiv. „Wir können stolz sein, dass wir Sie in den Reihen des Handwerks haben", lobte der Kreishandwerksmeister die unermüdliche Kollegin.

Sandra Miethsam betrachtet die Auszeichnung „Meisterfrau des Jahres", die sie als bisher dritte Vertreterin des Landkreises Fürth (bei insgesamt 15 Verleihungen) erhielt, als große Ehre. Bei der Vielzahl der Aufgaben in Betrieb und Familie frage sie sich selbst manchmal, ob der Herrgott mit einer speziellen „Meister-Uhr" nicht etwas mehr Zeit für alles hätte vorsehen können. Denn gerade in einem Bäckereibetrieb sei sowohl der Tag als Verkaufs- wie die Nacht als Back-Zeit fast ausgeplant. Und dazwischen? Da, so scherzte die quirlige Bäckersgattin vor gut 100 Gästen, sei alles wie bei anderen auch. Gestreikt jedenfalls hätten Meisterfrauen noch nie - die wenige verbleibende Zeit verwende man lieber für Familie, Freunde - oder für Weiterbildung.

Einen Wunsch für die Zukunft hätte Sandra Miethsam übrigens auch: Dass es die Betriebe gemeinsam schaffen, die vielen außergewöhnlichen Handwerksleistungen auch weiterhin mit Leben zu erfüllen. Ihr Appell lautete: „Lassen Sie es uns gemeinsam angehen!"