„Metzgerfamilie“ zeigt bei Fürther Kärwa Flagge

Fürth (buc) „Hallo - uns Metzger gibt's noch!" Mit diesem humorvollen Hinweis ging die mittelfränkische „Metzgerfamilie" vereint auf der Straße: 65 Mitglieder der Fleischer-Innung Mittelfranken-Mitte, Metzgereimitarbeiter, Metzgersenioren, -frauen und -kinder warben als Teilnehmer des traditionellen Erntedank-Festzugs der Fürther Michaelis-Kirchweih für Qualität aus dem „m" und das „Fleisch der kurzen Wege" aus dem Metzgerschlachthof Fürth-Burgfarrnbach und zeigten stadtgrenzenübergreifende Geschlossenheit.

Bei „Kaiserwetter" hielten sie vor einer Kulisse von gut 120.000 Zuschauern die Zunftfahnen hoch und holten sich wohlverdienten Applaus ab. Obermeister Konrad Ammon. in Personalunion Bayerischer Landesinnungs- und Fürther Kreishandwerksmeister, freute sich über einen gelungenen Auftritt: „Das ist eine gigantische Veranstaltung vor vielen potenziellen Kunden. Wenn alle, die nach einem Würstchen gerufen oder darum gebeten haben, tags darauf in unseren Metzgereien gewesen wären, wären wir alle ausverkauft gewesen!"

Denn kulinarisch ließ sich die Innung nichts nachsagen: Ihre Damen und der Nachwuchs verteilten gut 8000 Wiener und Roh-Würstchen, die die teilnehmenden Betriebe produziert hatten, an die hungrigen Schaulustigen am Straßenrand. Blickfang im Feld der Metzger, die mit den Gruppen des Schreiner-, Maler- und Drechslerhandwerks in einem „Handwerkerblock" durch die Stadt paradierten, war der von Obermeisters-Gattin Cornelia Ammon liebevoll mit grün-weißen Bändern und bunten Blumen geschmückte Innungs-Festwagen. Gezogen von zwei Pferden aus dem Gestüt Willi Schuh im Knoblauchsland, fuhr auf der Ladefläche der Kutsche ein von den Azubis der Lackiererei Pfeffer (Fürth) künstlerisch bemaltes Rind mit - Symbol für die 140-jährige Tradition der Innung wie auch dafür, dass jedes „m" eine gute Adresse ist.

Die Fleischer - mit Unterstützung des Metzgerschlachthofs in einheitlich weiße Outfits gewandet - befanden sich mit all dem in guter Gesellschaft: 80 Gruppen, Kapellen und Spielmannszüge mit insgesamt über 3000 Teilnehmern flanierten in einem kilometerlangen Festzug quer durch die Kleeblattstadt. Das Großereignis, 1817 erstmals durchgeführt (und mit der Fürther „Kärwa" Teil des „immateriellen Weltkulturerbes" der Unesco), war laut Ammon ein ideales Forum für die Innung, auf die wirtschaftliche Bedeutung ihrer über 60 Betriebe, hunderter Mitarbeiter und Azubis hinzuweisen. Es lockte sogar Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) an, der mit Fürths OB Dr. Thomas Jung (SPD) in einer Kutsche zur Ehrentribüne fuhr.

Für ein Millionenpublikum wurde der Zug zum 19. Mal eineinhalb Stunden lang vom Bayerischen Fernsehen live übertragen.

Foto: PR